Dorfkirche Ellershausen
So steht sie nun da, seit dem Ende des 16. Jahrhunderts: unsere Ellershäuser Kirche – klein, nett anzuschauen, fast mitten auf der Straße, im Mittelpunkt des Dorfes und direkt am Werratal-Radweg.
Rückblick auf ein halbes Jahr „Offene Radwegekirche“ in Ellershausen
Da könnte man doch möglicherweise spontan die Frage stellen: „Und warum habt ihr sie erst in diesem Jahr an allen Tagen der Woche geöffnet?“
Und dann würde die Antwort lauten: Zunächst einmal haben wir im Kirchenvorstand mit unserem Pfarrer Hubertus Spill über die praktische Umsetzung dieses Vorhabens nachgedacht. Die Unterstützung von Frau Nina Wetekam, Fachreferentin für „Offene Kirchen“ innerhalb der EKKW, war dabei eine große, mutmachende Hilfe. Die Anschaffung eines wunderschönen Lichtortes, eine Erfrischungsquelle mit Wasser (und Apfelsaft – dankbarerweise durch Jürgen Reulein), die Auslage von guten Text- und Bildbroschüren zum Mitnehmen auf einem neuen Regal am Eingang kamen später hinzu.
Nachdem sich Erika Stöbers Suche nach „Kirchenauf- und zuschließern“, einschließlich „Blumen- und Kerzenerneuerer“ als unproblematisch und als gesichert erwies, konnte die Ellershäuser Kirche am 29. März in einem Festgottesdienst als „Offene Radwegekirche“ vorgestellt werden.
Statt der Glocken sprechen nun zwei Banner „Offene Kirche“ die Vorüberfahrenden an und laden ein: „Sei herzlich willkommen! Komm einen Moment zur Ruhe und Besinnung, versuche die Ruhe um dich herum als wohltuend und angenehm zu empfinden, hier hast Du Zeit und Ruhe zum Beten, mit deinen Gedanken ganz allein zu sein, zünde eine Kerze an und schick sie auf ihren Weg…“
Wenn man ins Gästebuch schaut, bringen sehr viele Besucher ihre große Dankbarkeit über diese wunderschöne, eben jetzt immer offene, Kirche begeistert zum Ausdruck: „Eine phantastische Idee!“, „Ein gelungener Kleinod“, „Danke für die Offenheit und das einladende Willkommen!“, oder: „Danke für die offene Kirche. Schlicht, einfach und doch liebevolle Details.“, „Danke, für diesen Ort der Stille! Danke, den Menschen, die dieses kleines Kirchlein hüten.“ Und genau mit diesen Worten, möchten wir uns bei all denen besonders herzlich bedanken, die unser Kirchlein zumindest jetzt zeitweise hüten und es dadurch möglich machen, eine OFFENE KIRCHE zu sein.
Bauwerk und Geschichte im Überblick
Der Außenbau der evangelischen Pfarrkirche wird durch einen Mischverband aus Hausteinmauerwerk im Erdgeschoss und einer im Jahr 1590 aufgesetzten Fachwerkkonstruktion geprägt, die durch zeittypische Mannfiguren mit überblatteten Kopf- und Fußstreben charakterisiert wird.
Den oberen Abschluss des Gebäudes bildet ein Krüppelwalmdach mit mittig aufgesetztem Dachreiter, dessen Wetterfahne eine Datierung in das Jahr 1717 trägt.
Die kassierte Decke des saalartigen, von einer Empore umgebenen Innenraumes wird von einer Mittelstütze getragen. Die an einer Längswand angebrachte Kanzel stammt aus dem Jahr 1647, der Taufstein trägt eine inschriftliche Datierung von 1590. Der nordöstliche Teil des Kirchhofes wird von einer Sandsteinmauer gefaßt.