Wer aktuell die St. Crucis-Kirche betrtt und zur Empore schaut wird sich etwas verwundert die Augen reiben. Von dem gewohnten Anblick der großen Orgel ist nicht mehr viel übriggeblieben. Viele Pfeifen sind verschwunden, der Prospekt, also die Schauseite der Orgel, ist abgebaut. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Überarbeitung und Ergänzung der Orgeln unserer Kirche. Die große Orgel, die 2018 aus englischen Beständen durch eine bergische Orgelbauwerkstatt eingebaut worden war, ist aus verschiedenen Gründen bis zum jetzigen Zeitpunkt leider unvollendet geblieben. Es fehlen einige Register, das Röhrenglockenspiel und die technische Anlage ist anfällig für Fehler. All das soll bald der Vergangenheit angehören, denn die bekannte und renommierte Firma „Freiburger Orgelbau“ hat den Auftrag erhalten, die Orgel fertigzustellen, Fehler zu beseitigen und das Instrument zu erweitern. Bis zum 10. November wird in Gottesdiensten und Konzerten die Queen an der Werra nicht erklingen. Die große Orgel erhält im Zuge der Maßnahme fünf neue Register sowie ein Röhrenglockenspiel. Alle Register und Pfeifen werden in ihrem Klang optimiert und optimal auf die Kirche abgestimmt. Schäden am Instrument werden beseitigt und Verbesserungen vorgenommen, sodass das Instrument am Ende der Maßnahmen eines der herausragenden Orgelwerke in Hessen sein wird. Als Besonderheit wird zukünftig auch die bestehende Chororgel vom Spieltisch auf der Empore aus spielbar sein und Stereoeffekte erlauben. Dieser Teil der Orgelanlage erhält zusätzlich noch einen Zimbelstern. Hierbei handelt es sich um ein Glockenspiel mit sechs Schalenglocken, dass mit einem goldenen Stern verbunden ist, der sich gut sichtbar für die Gemeinde zu besonderen Anlässen drehen wird. Der Zeitplan sieht aktuell vor, dass im Juli und August vorwiegend Arbeiten in der Orgelbauwerkstatt stattfinden und ab September die optimierten Teile zurückkehren und sukzessive auf den Kirchenraum abgestimmt werden. Am 10.November soll die fertiggestellte Orgelanlage im Festgottesdienst um 10 30 Uhr und in einem ersten Konzert um 17 Uhr wieder erklingen. Für dieses hochkarätige Konzert konnten mit Valentin Hammerl und Max Westermann zwei begnadete Trompeter von Staatstheater Kassel gewonnen werden, die gemeinsam mit Kantor Maximilian Göllner ein klangvolles und vielseitiges Programm darbieten werden. Wer sich gerne über den Baufortschritt informieren möchte, hat die Möglichkeit, auf dem Kanal von Volker Lange passende Videos zu sehen, die mit eindrücklichen Bildern die Arbeiten dokumentieren.
„Wird Sie denn fertig werden, die Orgel?“, so wurde vor der Widmung der „Queen an der Werra“, der neuen großen Orgel in der St. Crucis-Kirche, oft gefragt. Am Sonntag, den 3. Juni, konnten sich viele Menschen davon überzeugen, dass die Orgel selbstverständlich fertig … wird! Vieles war ja schon fertig und so konnte die große Orgel während des ökumenischen Festgottesdienstes zum 800jährigen-Stadtjubiläum zum ersten Mal erklingen.
Es war schön mitzuerleben, wie viele Menschen den Geburtstag unserer Stadt und die Geburt unserer neuen Orgel mitgefeiert haben. Die besondere Bedeutung der Musik für die Welt und für Bad Sooden-Allendorf zeigten auf wunderbare Weise Herr Orgelbaumeister Oliver Schulte mit seinem Team, unser Kirchenmusiker an St. Crucis, Maximilian Göllner, der Posaunenchor unter dem Dirigat von Sebastian Wolf und ein Projektchor mit Frau Corina Beutner, begleitet vom Sächsischen Barockorchester und Solisten, unter der Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz.
Mit zwei Orgelführungen durch Herrn LKMD Maibaum und Herrn BZK Weik, der „Orgelmaus“, der Prämierung des Wettbewerbs „Wer malt das schönste Orgelbild“ und dem Eröffnungskonzert der „Queen“ durch Dr. Peter King ging ein denkwürdiger und ganz besonderer Tag zu Ende, der nachklingt.
Der große LKW hat in Millimeterarbeit des Fahrers seine Position vor unserer Kirche gefunden. Er ist am Tag vorher in stundenlanger Arbeit vor der Werkstatt von unserem Orgelbauer beladen worden. Große (und ziemlich schwere) sowie kleine Bestandteile unserer neuen Orgel stehen zum Ausladen bereit.
Der Orgelbaumeister, Oliver Schulte, hatte vorab um Trage-Unterstützung gebeten. Zum Glück haben wir unsere Baulöwen, die mit Unterstützung der Gemeindepraktikantin echte Schwerstarbeit leisteten.
Baulöwen im humorvollen Kurzgespräch. Frage: "Hey, hast Du die Teile mit den Löchern gesehen?" Antwort: " Kannste mal sehen, was die im Bergischen Land für große Holzwürmer haben!" Die großen Löcher sind nicht dem Wurm geschuldet - sie dienen der Windführung im Instrument.
Das wachende Auge über allem: Orgelbaumeister Oliver Schulte.
Er hat die Abladearbeiten im Griff und geleitet die Baulöwen mit ihren zu schleppenden Teilen an den richtigen Standort - jedes Teil unserer neuen Orgel hat seinen festen Standort im Kirchenschiff, damit es schnell zum Einsatz beim Aufbau kommen kann.
Unsere St. Crucis-Kirche vereint die verschiedenen Bauteile der neuen Orgel - unsere Gottesdienste werden allerdings kaum davon beeinträchtigt. Es werden noch weitere Lieferungen folgen - das Pfeifenwerk wird nach dem Aufbau des Gehäuses per 7,5-Tonner angeliefert.
Nach vielen Jahren intensiver Vorbereitung hat der Kirchenvorstand beschlossen, die durch eine Expertenrunde erarbeiteten Pläne eines Orgelneubaus, unter Verwendung wertvollen historischen und ergänzendem neuen hochwertigen Pfeifenmaterials, umzusetzen.
"Queen an der Werra“ ist ein beeindruckendes Beispiel des Zusammenwirkens von englischer Orgelbaukunst der Vergangenheit und deutscher Orgelbaukunst der Gegenwart. Sie wird mit ihren vielfältigen Klangmöglichkeiten in Gottesdiensten und Konzerten musikalische Möglichkeiten eröffnen, die wir bisher nicht kannten. Im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist das geplante Projekt in seiner Größe und in seiner Konzeption sicher als einzigartig zu bewerten.
60 Register, 3.547 Pfeifen, verteilt auf 3 Manuale und Pedal. Beeindruckende Zahlen, denen man eigentlich nur noch den Namen des Orgelbauers hinzufügen kann.
Unser Orgelbauer heißt Oliver Schulte und er hat seine Werkstatt in Kürten bei Köln. Hier entsteht, laut Orgelbauer, für die St. Crucis-Kirche in Bad Sooden-Allendorf die größte Kirchenorgel der englischen Romantik auf dem europäischen Festland.
Der Arbeitskreis „Projekt Orgel für St. Crucis“ hat unermüdlich daran gearbeitet, dass wieder eine große Orgel in der St. Crucis-Kirche erklingen kann und präsentiert jetzt mit der „Queen an der Werra“ die sehnsüchtig erwartete „Große Orgel“. Mit zahlreichen Aktionen weist er auf das besondere Orgelprojekt hin und wirbt um die benötigten Spendengelder.
Die Gesamtsumme für unser Orgelprojekt in der St. Crucis-Kirche beträgt mit allen Baunebenkosten 693.500 Euro. Bei der Finanzierung unseres Vorhabens helfen die Landeskirche, der Förderverein St. Crucis e.V. und der Kirchenkreis Witzenhausen. Für uns bleiben rund 184.750 Euro, die in den kommenden Jahren finanziert werden müssen. Das sind im Jahr etwa 14.000 Euro. Dafür werden u.a. die Einnahmen aus dem Klingelbeutel und einer CD-Reihe verwendet, Konzerte veranstaltet, Spenden gesammelt und Paten für Orgelpfeifen-Kinder gesucht.
Übernehmen Sie eine Pfeifenpatenschaft, und Sie erhalten eine Urkunde über IHR Orgelpfeifen-Kind oder aber über Ihre Orgelpfeifen-Kinder. Ein Flyer, der in der St. Crucis-Kirche und im Gemeindehaus ausliegt oder auch diesem Heft anverwahrt ist, informiert ausführlich über die zahlreichen Möglichkeiten für eine Pfeifenpatenschaft. Über diese Website werden Sie verfolgen können, welche Orgelpfeifen- Kinder noch einen Paten suchen. Mit den symbolischen Patenschaften erhalten Sie eine bleibende Erinnerung und den Anreiz, bei jedem Gottesdienst oder Konzert vielleicht ja Ihr Orgelpfeifen-Kind herauszuhören.
Für uns als Kirchengemeinde bleibt neben dem Dank nur noch der Wunsch übrig: Möge dieses Instrument weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus, Musiker und Zuhörer in ihren Bann ziehen.